Mittlerweile war es schon weit nach fünf Uhr am Morgen, als ich in zähe
Verhandlungen mit dem Taxifahrer stieg: „25 Franken nach Winkeln!“, forderte
ich ohne jeglichen Versuch mit einer angenehmeren Tonlage Bereitschaft auf
Kompromisse zu signalisieren. Der Taxifahrer verneinte. Oliver stellte sich auf
seine Seite: „Ist doch egal.“ Ich blieb dran: „Noch nie habe ich mehr als 25
Franken bezahlt.“ Dann fügte ich an: „25?“ Dabei schwang aber keinerlei
wirtschaftliches Denken mit. Mehr war es der Ehrgeiz, diese Auseinandersetzung
für mich zu entscheiden. Der übliche männliche Anspruch nach ein paar
alkoholisierten Drinks. Zähneknirschend gab der slawische Mann, der um die 50
Jahre alt sein musste, nach. Auf der Fahrt war der Ehrgeiz weiterhin steter
Begleiter. Zwischen betretenem Schweigen, in welchem sich der Radiosender FM1 trotz schwacher Lautstärke mehrfach durchzusetzen
wusste, waren Oliver und ich in Gedanken bereits beim nächsten Wettkampf. Kurz
bevor sich entschied, wo uns denn der Fahrer im Quartier abladen sollte, sprach
ich aus, was beide dachten: „Fifa?“ Im Gegensatz zum vorherigen Schlagabtausch
mit dem Taxifahrer, waren wir uns dieses Mal einig: „Ich bin unfassbar heiss.“,
gab Oliver zu verstehen. Es war kein Ja. Keine Einwilligung- Es war eine
Kriegserklärung. Anschliessend bezahlte er das Taxi. Dass Oliver dem Mann 27
Franken gab, kann bereits als erste Provokation im Vorfeld des Fifa-Duells
gewertet werden, denke ich mir in der Nachbetrachtung.
Wir liefen die letzten Meter zu Olivers Wohnung hinauf. Fast zehn
Höhenmeter galt es in diesen letzten 20, vielleicht 25 Meter zu bezwingen. Die
Tatsache, dass es – ohne jeglichen metaphorischen Hintergedanken - ein steiler Weg war, verlieh der Szenerie ebenso
etwas Mächtiges, Bedeutendes, wie die nur dezente Beleuchtung in den rund drei
Kurven. Während sich Oliver bemühte, den Weg wortlos zu gehen, summte ich in
Gedanken den Soundtrack vom Film-Klassiker Gladiator. Olivers Bemühungen fanden
schon auf halbem Weg ein jähes Ende: „Ich mach’ dich fertig.“
Dann war es soweit: das Demo von Fifa 15 konnte kommen. Was manche nur
mit einem verständnislosen Kopfschütteln quittieren, ist für uns wie
Weihnachten und Geburtstag zusammen. Und das mehrere Tage. Oder noch mehr. Halt
soviel, wie wir es spielen, was sicherlich die 24-Stunden-Grenze übersteigt.
Weitere Prognosen in diese Richtung
behalte ich mir aber vor. Gänzlich unattraktiv soll ich für Frauen ja
dann doch nicht sein. Viel attraktiver war dann schon die Affiche, die sich die
Macher von Fifa zu Beginn dieses Demos ausdachten. Liverpool gegen Manchester
City. Geistesgegenwärtig drückte ich bei der Auswahl der Mannschaften nach
links, was bedeutete, dass ich mit den Reds agieren würde. Die Aussicht auf
Gerrard, Lambert und The Kop war einfach zu verlockend. Oliver wählte die
rechte Seite aus. Gleichzeitig, versteht sich.
Wir duellierten uns zweimal. Ich verlor zweimal. Warum ich nicht näher
auf die beiden Begegnungen eingehe? Vermutlich ist es eine Mischung aus Frust
und der Wirkung des beträchtlichen Alkoholkonsums. Böse Zungen werden
behaupten, dass auch der Versuch, das Ganze zu verdrängen, kein unwesentlicher
Faktor beim Verfassen dieses Textes gewesen sei. Ich dementiere aber bereits im
Voraus. Bleibend sind aber die unzähligen Blutgrätschen, die herrlich gezogenen
Bälle und ein verwandelter Elfmeter von Gerrard kurz vor Schluss. Ich kann mich
nicht mehr genau erinnern, aber ich glaube, dass, nachdem der Liverpool-Kapitän
verwandelte, mir eine Träne über die Wange lief, als die Fans daraufhin You’ll
never walk alone gesungen haben.
Von der Niederlage gebeutelt ging ich nach Hause. Die fünf Minuten
Fussweg wurden mir vom immer wieder erfreulichen Phänomen erleichtert, in
welchem ein Song in angeheiterten Zustand mindestens so wirkt, wie beim ersten
Mal hören. Coldplay’s Yellow machte es einfacher. Erträglicher. Look at the
stars, look how they shine for you. Wahrscheinlich waren sie in diesem Moment
mehr blau, denn gelb, die Sterne. Ich ging schlafen.
Nur gerade vier Stunden später ertönte der Wecker. Er kam
kompromisslos, ohne Rücksicht auf Verluste. Ich hätte ja das Ding an die Wand
werfen können. Mein brummender Schädel, der sich erst beim Aufsitzen so richtig
bemerkbar machte, verhinderte aber gerade noch das Schlimmste. Es blieb beim
gehässigen Blick in Richtung des Weckers. Freunde werden wir wohl nie werden.
Als ich dann einige Schritte ging, um mir einen Kaffee zu machen, stellte ich
erfreut fest, dass der befürchtete Kater ausblieb. Oder anders formuliert: ich
war noch betrunken. Ich ging zurück in mein Zimmer, kehrte wieder um und stand
dann wieder in der Küche, wo ich dann merkte, dass ich eigentlich ein Handtuch
fürs Duschen holen wollte. Ja echt, ich war noch betrunken. Ich schaltete
zuerst aber den Fernseher aus. Da ich mir gestern noch ein paar Minuten des
aktuellen Sportstudios gönnte, lief das Ding noch. Nun aber mit ARD’s Immer
wieder sonntags. Ich musterte das Gerät nun ähnlich, wie ich das zuvor beim
Wecker getan hatte. Kompromisslos.
Eine gute halbe Stunde später stand ich bei der Bushaltestelle. So
schlecht der Morgen auch begann, so gut entwickelte er sich. Noch immer war
kein Ansatz eines Katers auszumachen. Mit einem
schmackhaften Butterbrot ging ich gar präventiv gegen ihn vor. Wobei das
Butterbrot im Nachhinein wohl nur bedingt schmackhaft gewesen sein dürfte. Die
fade Butter vermochte dem zwei Tage alten Brot leider nicht den nötigen Impuls
geben. Der Alkohol in meinem Blut und die blosse Hoffnung, das ich in dieses
Butterbrot setzte, um den Nachwirkungen der letzten Nacht zu entkommen,
verwandelten das Brot aber zu einem Geschmackserlebnis sondergleichen. Zudem
schien die Sonne. Nicht aber erbarmungslos vom Himmel, sodass der Kopf auch
ohne Alkohol schmerzen würde. Eher zart, mit einem angenehmen Lüftchen
untermalt.
Oliver stieg bei. Auch er präsentierte sich nur mässig gekennzeichnet
vom vergangenen Abend. Einzig der Stempel an unserem rechten Handrücken liess
auf eine durchzechte Nacht schliessen. Dass ich vor gut 20 Stunden die besagte
Nacht noch mit meinem ersten Bier bei Arsenal gegen Manchester City beging, war
mir nicht anzusehen. Genauso wenig die zwei weiteren, als ich in einem Pub die
Bundesliga-Konferenz verfolgte. Ja selbst das Schützengarten, das ich beim
Regional-Derby zwischen Winkeln und Abtwil trank, oder den mehreren
Vodka-Red-Bull-Getränken, die ich in der Stadt
zu mir nahm – sie machten sich nicht bemerkbar.
So ging es ans muntere Aufarbeiten der vergangenen Stunden. Meiner
Meinung nach, die wohl einzige erfreuliche Begleiterscheinung einer
Party-Nacht. Man hört sich die Geschichten des anderen an und lacht immer
wieder mit einem „Ah, klar! Das war ja auch noch.“ auf. Zusammen bastelt man
dann an diesem Abend, bis man ihn in der vermeintlich richtigen Reihenfolge wiedergeben
kann. Dabei kommt lustiges, bisweilen auch verstörendes zum Vorschein. Das
Christian-Schneuwly-Poster, das mitten im Nachtclub, wie ein Pokal in den
Himmel gereckt wird, steht exemplarisch dafür. Sieben Bilder eines
Plüsch-Teddybären, vier von Atlético-Spieler Arda Turan und mehrere misslungene
Selfies gehören in dieselbe Kategorie. Die Fifa-Niederlagen thematisierte ich
bewusst nicht.
Wir lachten noch über meinen Lieder-Wunsch im Club (Summer of 69 von
Bryan Adams, Danke nochmals an den DJ), als der Bus den Bahnhof St. Gallen
erreichte. Viel Zeit blieb uns aber nicht, um den Zug zu erreichen und uns mit
Verpflegung einzudecken. Aus dem Brezelkönig gab es Hotdogs, die wunderbar
schmeckten. Aber auch hier vermute ich den nicht unwesentlichen Einfluss des
Alkohols, welcher diesen Hotdog zu einer Geschackssymphonie mutieren liess. In
Rorschach sollte unsere Gruppe dann wachsen, nachdem einer bereits der Verlockung
des Ausschlafens erlegen war. Doch auch in Rorschach wurden wir enttäuscht. Die
Nacht ging wohl nicht an allen so spurlos vorbei. Dennoch, unsere Gruppe wuchs
an. Ein paar Flaschen Bier gesellten sich zu uns. Sie komplettierten unseren
Präventionskatalog. Stichwort Konterbier. Ein Traum von einem Wort. Bier und
ein Wort das seinen Ursprung – das behaupte ich jetzt einfach mal, vielleicht
aus Naivität, vielleicht aus einer unverbesserlichen Fussball-romantischen
Haltung – aus dem Fussball hat. Fehlt eigentlich nur noch eine erotische
Komponente in diesem Wort, das derart männlich verfärbt ist. Die Konterbier
nenne ich das Ganze nun deshalb und deponiere einen Antrag fürs Wort des Jahres
beim Duden.
Es verfehlte seine Wirkung nicht. „Wie neu geboren.“, sagte ich zu
Oliver. Im Wissen, dass ich jede Sekunde geniessen sollte, in der mir der Kater
noch vorenthalten blieb. Es kam einem Appell an das Karma gleich. Und das Bier
mausert sich - zumindest religionstechnisch
- zur Henkersmahlzeit. Und wenn man so will, stellte die Zugfahrt die Henkersfahrt
dar. Aber sie war schön. Nein. Wunderschön. Und dies frei von jeglicher
alkoholgetränkten Meinung. Zuerst der Bodensee, auf welchem sich bereits die
ersten Schiffe tummelten. Dann das Rheintahl, das herrlich umrahmt wurde von
steilen Bergen. Währenddessen brannte die Sonne vom Himmel. Die daraus
resultierende Wärme wurde in regelmässigen Abständen von einem Schluck Bier
gedämpft. Wir parlierten über Freundinnen, Ex-Freundinnen, zukünftige
Freundinnen, potenzielle Freundinnen. Während Olivers Laune als heissblütiger
Madridista bei jeder Erinnerung an Reals Niederlage im Derbi Madrileño kurz auf
den Nullpunkt sank, wurde meine Gefühlslage punktuell strapaziert, indem ich an
die Blonde von gestern dachte. Mann, was sah die gut aus. Ein funktionierendes
Gespräch kam trotz mehreren Versuchen nicht zustande. Eine Konversation zu
führen in einem Nachtclub um drei Uhr morgens dürfte etwa ähnlich
erfolgsversprechend sein, wie den HSV ins europäische Geschäft zu tippen.
Aufgrund von Bauarbeiten waren wir in Heerbrugg gezwungen auf den Bus
umzusteigen. Obwohl Oliver wusste, welcher Bus für uns bereitstand,
vergewisserte er sich beim zuständigen SBB-Mitarbeiter. Der Mann lächelte und
gab bereitwillig Auskunft. Seine Meinung war gefragt – ein gutes Gefühl. Ich
ging auf WhatsApp und schickte Oliver ein Bild von Atléticos Siegtorschützen
Arda Turan. Quasi eine technologische Blutgrätsche auf Olivers emotionalem
Fingerspitzengefühl. Der Ausflug durfte nicht zu einer Wohlfühloase verkommen.
Schon bald trafen wir in Vaduz ein. Dass die Reise so ruhig verlief,
konnte man mitunter mit der Abstinenz des Extrazuges erklären. Dennoch
avancierte das Auswärtsspiel im Rehinpark Stadion zum veritablen Heimspiel für
den FC St. Gallen. Es kamen gar so viele Zuschauer, dass man einen neuen
Stadionrekord aufstellte. Bis Oliver und ich aber dort waren, machten wir mit
einigen Begebenheiten im Fürstentum Bekanntschaft. So endete die Suche nach
einem Geldautomaten nach Hand gestoppten 27 Sekunden. An Geld scheint es dem
37’000-Einwohner-Land wirklich nicht zu mangeln. Wir fragten das überaus
freundliche Paar, das uns schon den Weg zum Automaten gewiesen hatte zudem, wie
wir zum Stadion kommen würden. Wir folgten der Strasse, in welche gleich drei
Autos abbogen. Zweimal Porsche, einmal unauffälliger, alter BMW. Zweimal
Autonummer aus dem Fürstentum, einmal Autonummer aus dem Thurgau. Die Frage
nach der genauen Zuordnung der jeweiligen Autos und dessen Nummern erübrigt
sich hierbei. Wir schlenderten weiter zum Stadion. Einige – mehrheitlich St.
Galler – Menschen taten es uns gleich. Als das Stadion in Sichtweite war,
wollten uns zwei Standbetreiber für ein Bier begeistern. Wahrscheinlich machen
die das seit 20 Jahren. Leder mischte sich sowohl in die Jacke des Mannes, als
auch in die Hose der Dame. Es verlieh ihnen etwas Erfahrenes. Alteingesessen
war man versucht zu sagen. Knapp 50 müssen die beiden gewesen sein. Und diese
spekulierten 50 Jahre machten sich in jedem ihrer Worte bemerkbar. „Ihr? Jungs?
Auch noch ein Bier?“, fragten sie ohne nur den Ansatz eines Versuchs zu
starten, die tausenden Zigaretten zu verbergen, die sie in ihrem Leben schon
qualmten. Heimelig war man nun versucht zu sagen. Keine Zeigerumdrehung später
standen wir vor dem Stadion. Zwar tummelten sich einige Leute vor dem
Rheinpark, dennoch kam das Ambiente nicht über den Status eines gut besuchten
Regional-Fussball-Spiel hinaus. Wir setzten uns an den Parkplatz vor dem
Stadion und beobachteten das Treiben. Bei Bier wurden die weiblichen Besucher
unter die Lupe genommen und über die voraussichtlichen Aufstellungen parliert.
Oliver sprach dann das aus, was ich mir
schon lange dachte: „Ich bin lieber hier, als in einer ausverkauften Allianz
Arena.“ Ein Moment des vollkommenen Glücks. Wir hielten anschliessend kurz
inne, schwiegen uns an. Es gibt die Menschen, bei welchen ein Schweigen, die
schlichte Stille unbehaglich ist. Man sucht nach Worten, nach Themen, fragt
sich, was der Gegenüber wohl denkt. Schweigen muss man können. Schweigen ohne dieses
unbehagliche Gefühl. Oliver und ich können das.
Die obligate metaphorische Blutgrätsche, um den Anflug von wohligem
Einverständnis zu unterbinden, lieferte uns das Stadion dann Minuten später.
Zwar waren beide schon in diesem Stadion, dennoch zogen uns die
Rahmenbedingungen in ihren Bann. Zum einen zeichnete sich die Bauart des
Stadions, das durch die teils provisorisch wirkende Tribüneneinrichtung
Sportplatz-Atmosphäre versprühte, dafür verantwortlich, zum anderen war es der beachtliche
Zuschaueraufmarsch, der uns faszinierte. Nachdem wir uns mit Bier und Essen
eindeckten, standen wir noch einige Minuten am Geländer, das ans Spielfeld
grenzte. In Zeiten von Multifunktionsarenen und Kiss-Cam eine einzige Wohltat.
Wir sinnierten über potenzielle Sprüche, die wir in Richtung des Spielers rufen
könnten, der den Eckball ausführen würde. „Was Eric Cantona dann wohl machen
würde?“, fragte ich. Eine rhetorische Frage.
Während der St. Galler Anhang Pyro-Fackeln zündete, nahmen wir unsere
Plätze ein. Vorbei an Mario Mutsch, der am Geländer noch mit St. Galler Fans
sprach und anschliessend für Fotos posierte. Schon betraten die Protagonisten
das Spielfeld. Eminems Lose Yourself dröhnte derweil über die Boxen des
Rheinparks. Ein Song aus den frühen 2000er-Jahre. Früher noch von meiner Mutter
kritisch bedacht, als es über die heimische Stereo-Anlage donnerte. Heute ein
Stück, wie ein Wein. Es scheint mit jedem Mal besser zu werden. Motivierender.
Am liebsten hätte ich mich selbst auf den Platz begeben und einige knackige
Seitenwechsel geschlagen. Eine unerhört attraktive Blondine riss mich aus
meinen ehrgeizigen Gedanken. Und nun, liebe Leser, stellen Sie sich die
attraktivste Dame vor, die Sie jemals zu Gesicht bekommen haben. Multiplizieren
Sie diese mit der Zahl Zehn und schon haben sie die junge Frau, die nur eine
Reihe vor uns Platz genommen hatte. Sie stolzierte anmutig durch die Tribüne.
Trotz äusserst hohen Absätzen meisterte sie den Gang derart souverän, dass man
beinahe von einer gewissen Arroganz sprechen konnte. Eine Arroganz, die eine
solche Frau mit sich bringt. Vor allen Dingen dann, wenn sich die gesamte
Tribüne nach ihr umdreht. Dennoch: sollte sie aus irgendwelchen Gründen dies
lesen, solle sie sich doch umgehend bei mir melden. Man weiss ja nie. Verknallt
bin ich. Nein, verliebt. Ach was. Ich würde sie heiraten.
Just in dem Moment, als ich mir die Hochzeit mit ihr vorstellte, welche
von Bryan Adams’ Summer of 69 in einer akkustischen Version begleitet werden
sollte, riss mich ein älterer Herr aus meinen Träumen. Ein Vorgang, der sich in
den nächsten Minuten beinahe unanständig viel wiederholte. Der in beige gekleidete
Mann entschuldigte sich aber ausnahmslos derart höflich, dass er innert
kürzester Zeit zur echten Instanz auf der Tribüne wurde. Sich hier nicht wohl
zu fühlen verkam mehr und mehr zu einem unmöglichen Unterfangen.
Es war unser Henkersspiel. Etwa eine Stunde nach Spielschluss setzte er
allmählich ein, der Kater. Wenn auch nur dezent, kam er schleichend, weshalb es
mehr und mehr unangenehmer wurde.
Als ich zu Hause ankam, suchte ich umgehend die Küche auf, um mir ein
Aspirin zu schnappen. Ich ging zurück in mein Zimmer, kehrte wieder um und
stand dann wieder in der Küche, wo ich dann merkte, dass ich eigentlich
glücklich war. Ja echt, ich war noch glücklich. Ich schaltete den Fernseher
aus. Da ich mir noch das Sportpanorama gönnte, lief das Ding noch. Ich musterte
das Gerät nun völlig anders, als ich es noch heute Morgen getan hatte.
Kompromisslos glücklich.
ein vergnügen! viel schmunzeln und viele erinnerungen an selbst erlebtes beim lesen dieses beitrags! weiter so
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