Mittwoch, 11. September 2013

Schärtastisch souverän

In der Presselandschaft wird ein "bestandener Charaktertest" (SRF) gefeiert. Hitzfeld spricht von einem "Reifeprozess", den die Mannschaft seit dem Island-Spiel durchmachte. Wir finden das schär, beziehungsweise schön und gut, reduzieren aber den Grund für den souveränen 2:0-Erfolg in Oslo auf einen Namen: Fabian Schär. Defensiv eine Axt, die sämtliche norwegische Hölzer sauber abholzte und offensiv angehender Nati-Rekordtorschütze mit nun drei Toren in drei Spielen.


Das Schär überhaupt verteidigen durfte, kann jedoch nicht als Selbstverständlichkeit bezeichnet werden. Nach vier Gegentore gegen Inselnation Island, konnte die defensive Stabilität zumindest angezweifelt werden. Hitzfeld aber nahm lediglich einen Wechsel zum Remis vom Freitag vor - und lag damit völlig richtig. Der zuvor gelb gesperrte Kapitän Inler rückte für Dzemaili ins Team und bewies, wie wichtig er für die Schweizer Nationalmannschaft sein kann. Der Napoli-Söldner präsentierte sich als cleverer Taktgeber im Mittelfeld. Die meisten Ballberührungen und die Vorlagen für beide Tore sprechen dabei für sich. Neben ihm beackerte der gewohnt kampfstarke Berahmi das Zentrum so konsequent, dass die Schweizer über 90 Minuten das Mittelfeld dominierten. Granit Xhaka, Bindungsglied zwischen Sturm und Mittelfeld, wusste allerdings oft zu wenig mit dem Platz anzufangen. So wirkte das Schweizer Angriffsspiel manchmal etwas abgemeldet, schaltete aber, wenn nötig, einen Gang höher und blieb vor allem durch Stocker und Shaqiri stets gefährlich. Bemüht aber glücklos blieb Seferovic. Mehr und mehr scheint sich aber abzuzeichnen, dass der U17-Weltmeister auch in knapp neun Monaten an der Weltmeisterschaft stürmen wird. Vor allem das Zusammenspiel mit Stocker, Shaqiri und Xhaka klappt immer besser, was auch gestern in einzelnen Situationen bemerkbar wurde. Sowieso: Wird sich die Nati für den Grossanlass qualifizieren, so kann man davon ausgehen, dass die Elf von gestern auch in Brasilien in etwa so aussehen wird. Zwei Spiele in man nun noch von diesem Ziel entfernt. Mit fünf Punkten Vorsprung dürfte die Teilnahme nur noch Formsache sein, so dass man nach 2010 wieder an einem grossen Turnier vertreten ist. Schär, beziehungsweise, schön.

Das gesamte Spiel im Liveticker zum Nachlesen gibt es hier.

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