Donnerstag, 12. September 2013

CL-Vorschau: Gruppe A

Aufgepasst alle Fussballfans: Ab kommender Woche ist es endlich wieder soweit: Rainer Maria Salzgeber grüsst mit modischen Fehltritten, Gilbert Gress erzählt mit feuchten Augen von seiner Zeit in Strasbourg (1647-1659) und eine epische Hymne lässt selbst Heavy-Metal-Fans in Ehrfurcht erstarren. Genau, es ist Champions-League-Zeit. Die Fussball,Schatz-Redaktion zählt die Sekunden und sitzt bereits fingernägelkauend vor dem Fernseher.

Gruppe A: Manchester United, Bayer Leverkusen, Shakhtar Donetsk, Real Sociedad

Nachdem Sir Alex Ferguson gefühlte 150 Jahre im Old Trafford herrschte, trat er im vergangenen Sommer mit seinem 13. Meistertitel ab. Nachfolger ist David Moyes, ein Schotte - was in der Redaktion für Begeisterungsstürme sorgte. Nur fünf Minuten nach Bekanntgabe des Sechsjahrevertrags  gingen zwei der vier Redaktions-Lampen kaputt. Ein Kollege drosch einen Ball wie wild durch das Büro und beschädigte somit Lampe Nummer eins. Lampe Nummer zwei fiel um, nachdem sich derselbe Kollege mit der Redaktions-Katze ein erbittertes Laufduell lieferte und in die Lampe krachte. Mit schottischem Kampf und der Klasse von Robin van Persie dürfte dem Gruppensieg der Red Devils also nichts im Wege stehen. Fraglich ist, welche Rolle Wayne Rooney dabei spielen wird. Angeblich bei Moyes in Ungnade gefallen, stand den ganzen Sommer über ein Transfer im Raum. Sicherheitshalber wurde aber in der Redaktion englisches Fernsehn installiert. Ein ausgedehntes "Roooooooney", nach dessen Torerfolg, geschrien von einem englischen Kommentator, gehören zu den zehn Dingen, die uns im Leben glücklich machen.

Leverkusen, Donetsk und Sociedad dürften derweil den Kampf, um den so begehrten zweiten Achtelfinal-Platz unter sich ausmachen. Einen Aussenseiter ist bei diesem Trio kaum zu bestimmen, wobei die Spanier aus Sociedad wohl am schwierigsten einzuschätzen sind. In einem Team voller Carlos', Rubens und Estebans, die sowieso nicht auseinander zu halten sind, sticht neben Kinderfussball-Weltmeister Seferovic vor allem Carlos Vela heraus. Der Mexikaner ist bei den Nordspaniern auf der rechten Aussenbahn zuhause und verarbeitet seine Gegenspieler regelmässig zu leckerem Tacco.

Währenddessen gibt Shakhtars Kader neben einigen schwer aussprechbaren Konsonanten-Folgen (Dmytro Chygrynskiy dient als gutes Beispiel) vor allem Brasilianer her. Diese sind meistens nur absoluten Fussball-Freaks bekannt, verfügen aber dennoch laut transfermarkt.de über einen schwindelerregend hohen Marktwert. Schon einmal was von Taison (18.75 Millionen Franken), Alex Teixeira (16.25 Millionen Franken) oder Bernard (25 Millionen Franken) gehört? "Gut, wir auch nicht.", denken wir und setzen uns heulend voller Selbstzweifel in die Ecke und machen uns Kartei-Kärtchen für die 1.-5. ukrainische Liga.

Bleibt Bayer Leverkusen, dem seit einigen Jahren irgendwie ein graues Image anhaftet. Stefan Kiessling schafft es derweil in einer solchen "Uneleganz" Bundesliga-Torschützenkönig zu werden, dass ihn Jogi Löw vermutlich selbst mit 200 Treffern nicht für die Nationalmannschaft nominieren würde. Ähnlich unspektakulär wie früher Trainer Sami Hyypia beim FC Liverpool seine Gegenspieler abgrätschte, präsentiert sich der Rest der Werkself. Gespickt von Catros, Reinartz' und Rolfes', die allesamt grundsolide sind, ragen vor allem Neuzugang Son und Keeper Leno heraus, mit dem in einzelnen Situationen eine gewisse Ähnlichkeit zu Torwart-Titan Oliver Kahn auszumachen ist. Traurig blickt die Redaktion in die Vergangenheit, wo Rainer Calmund noch Bayer 04 managte und noch nicht in jeder erdenklichen Kochsendung zu sehen war. Michael Ballack, Ulf Kirsten und Bernd Schneider vermissend schauen wir den Saison-Rückblick von Leverkusen 2002 und betäuben unseren seelischen Schmerz mit einer Überdosis Bayer-Aspirin. Ach Vizekusen...

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